Auf der Suche nach einem weiteren Innenverteidiger – Kehrt Alexander Milošević zu den Roten zurück?

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Nach den Verpflichtungen von Niclas Füllkrug und Martin Harnik sind die Transferplanungen für die Offensive in dieser Saison abgeschlossen. Lediglich in der Defensive sind weitere Verstärkungen noch zu überdenken, wie die letzten Tests gegen den VFL Osnabrück (0:1) und den Halleschen FC (3:3) belegten. Die Defensive wirkte in beiden Partien unsicher und wackelig, mit vielen individuellen Fehlern und wenig abgeklärt. Ein weiterer Einkauf in der Innenverteidigung könnte hier für mehr Stabilität und Sicherheit sorgen.

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Fred Friday keine Alternative mehr zu Niclas Füllkrug – Unterschrieb beim AZ Alkmaar

In der heutigen Ausgabe der hannoverischen Tageszeitung Neue Presse wird erwähnt, dass sich Hannover 96 mit dem Nigerianer Fred Friday von Lilleström SK aus Norwegen als mögliche Sturmalternative zum stockenden Transfer von Niclas Füllkrug beschäftigt hat.

Ein Transfer zu den Roten ist aber seit Freitagabend vom Tisch. Friday unterschrieb beim niederländischen Eredivisie Club AZ Alkmaar einen Vierjahresvertrag bis zum 30.06.2020. Der 21-jährige Mittelstürmer wechselt damit für eine Summe von 1.500.000 € in die Niederlande und erhält beim diesjährigen Tabellenvierten die Rückennummer 27.

Geschäftsführer Sport Martin Bader und der sportliche Leiter Christian Möckel müssen sich somit nach einer neuen Offensivalternative umsehen, sollte der Transfer von Niclas Füllkrug zu Hannover 96 weiterhin nicht zu Stande kommen.

 

 

Absteigen, aber wie? – Verliert Hannover 96 die Gunst der Zuschauer?

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Nach der siebten Niederlage in Folge und dem fünften sieglosen Spiel in der Rückrunde unter der Regie von Trainer Thomas Schaaf dürfte der Abstieg in die Zweitklassigkeit wohl realistisch betrachtet nicht mehr zu verhindern sein. Der grusselige Auftritt der Mannschaft beim 0:1 gegen den FC Augsburg gibt dabei wenig Anlass zur Hoffnung, dass sich noch etwas zum Positiven wendet, obwohl rechnerisch immer noch der Klassenerhalt möglich ist.

Auch wenn ein Abstieg sportlich gesehen eine ziemliche Katastrophe darstellt und niemals irgendetwas positives beeinhaltet, so ist der sich andeutende Gang in die Zweitklassigkeit weit weniger schlimm als der Umstand, wie sich dieser Abstieg schrittweise abgezeichnet und vor allem wie sich die Mannschaft von Hannover 96 dabei präsentiert hat. Verlieren die Roten die Gunst ihrer Fans und Zuschauer aufgrund desolater Leistungen?

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Rien ne va plus 96? – Nichts geht mehr im Abstiegskampf?

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Fußball ist ein Glücksspiel ähnlich wie Roulette! Mal gewinnt man, mal verlieren die anderen. Oder um es im Jargon der Roten treffend auszudrücken: „Mal verliert man, mal gewinnen die anderen“!

Dabei hat man in der Winterpause bereits alles auf vollen Einsatz gefahren: Ein neues Trainerteam um Thomas Schaaf installiert, sechs Neuzugänge präsentiert und spielerische und taktische Änderungen an der Mannschaft vorgenommen. Der Einsatz schien gemacht, um das Spiel „Abstiegskampf“ erfolgreich und hoffnungsvoll anzugehen. Doch nach vier gespielten Partien ist Hannover 96 weit davon entfernt, das „Spiel zu machen“. Es stehen keine Punkte auf der Habenseite, das Trainerteam wirkt ratlos und die Mannschaft komplett verunsichert. Rien ne va plus 96? – Nichts geht mehr im Abstiegskampf?

Trainereffekt bereits nach vier Spieltagen verblasst?

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Ein neuer Coach an der Seitenlinie kann ungeahnte Kräfte freisetzen, bringt neuen Schwung in die Mannschaft und motiviert die Spieler von Neuem, belebt den Konkurrenzkampf um die erste Elf, wendet andere spielerische und taktische Konzepte an, um das Maximum aus seinen Mannen herauszuholen. All dies ist Thomas Schaaf nach vier Spieltagen als Cheftrainer von Hannover 96 bisher nicht gelungen.

Der Wechsel des Spielsystems vom 4-2-3-1 auf das 4-4-2 mit Raute ist fehlgeschlagen. Die Roten besitzen keine Spieler für das favorisierte Spielsystem des Trainers. Manuel Schmiedebach ist kein offensiver Mittelfeldspieler, welcher die Fäden im Zentrum zieht, sondern eher ein klassischer, defensiver 6er. Er wirkt auf der Position des „Zehners“ unbeholfen und kann nicht die gewünschte Belebung des Offensivspiels umsetzen.

Ähnlich sieht es auch mit Hotaru Yamaguchi und Salif Sane aus. Beide sind auf der rechten Seite der Raute komplett deplatziert. Der Japaner wirkte in der Partie gegen Mainz 05 von der ersten Minute an absolut überfordert und musste folgerichtig für Salif Sane nach 35 Minuten weichen. Doch auch dem Senegalesen ist trotz hohem und bemühten Einsatz der Frust anzuerkennen. Muss er auf der ungewohnten Position ein sehr hohes Laufpensum abrufen und kann seine defensiven Qualitäten im Zweikampf auf dieser Position nur selten erfolgreich ausspielen.

Das Ergebnis der Anwendung eines Spielsystems für welches nicht die geeigneten Akteure zur Verfügung stehen, konnte man gegen Mainz 05 sehr gut bestaunen. Weder spielerisch, noch taktisch gelang Hannover 96 überhaupt irgendetwas! Schlimmer noch, wirkte das Team weitaus verunsicherter als in der Hinrunde. Das absolute Chaos regierte auf dem Platz und zeigte sich nicht nur im völlig verdienten 0:1 durch den Mainzer Jairo, sondern in der absolut bezeichnenden Szene des Spiels, als sich Bech und Yamaguchi nahe des Mittelkreises gegenseitig umrempelten.

Als Konsequenz von diesem Horror-Auftritt müsste der Trainer das Spielsystem unbedingt wieder abändern. Vergleichbare taktische und spielsystematische Fehler unterlagen bereits den Schaaf-Vorgängern Tayfun Korkut und Mirko Slomka. Insbesondere Ersterer wollte seine Elf auf Ballbesitz orientierte Spielweise trimmen, was ihm leider letztendlich den Job kosten sollte. Es geht im Abstiegskampf nicht um spielerische Finesse, sondern um eine grundlegende defensive und offensive Grundordnung, auf deren Stabilität jedes noch so kleine Erfolgsergebnis aufgebaut werden muss.

Sechs neue und nichts hat sich verändert – Die Neuzugänge sind keine Verstärkungen!

Sechs Mal präsentierte sich Geschäftsführer Martin Bader mitsamt Trikot und sechs neuen Akteuren vor der Presse. Bisher konnte sich keiner der verpflichteten Spieler als vollumfängliche Verstärkung erweisen.

Debütant Alexander Milosevic lieferte eine souveräne Premiere in der Innenverteidigung neben Christian Schulz. Er wirkte sicher auf seiner Position und konnte Abgang Marcelo zumindest eins zu eins ersetzen. Ein weiteres Fazit zu seinen Leistungen ist fairerweise noch nicht möglich.

Das Sturmduo um Hugo Almeida und Adam Szalai agiert ineffektiv. Beide wirken zwar stets bemüht, aber die Durchschlagskraft im Sturm fehlt vollkommen. Almeida konnte zwar bereits in seinem ersten Spiel ein Treffer für die Roten erzielen, blieb aber ansonsten blass. Gegen Mainz lieferte er eine ganz schwache Partie, tauchte im Spiel ab und fällte mit dem Ball am Fuß zu viele falsche Entscheidungen. Die wenig guten Torgelegenheiten vergibt er leichtfertig.

Adam Szalai arbeitet viel für die Mannschaft und ruft dabei ein hohes Laufpensum ab. Jedoch wirkt dieses Bemühen wie brotlose Kunst. Auch er konnte bisher kein Tor für 96 erzielen oder vorbereiten. Dem Ungar fehlen die Erfolgserlebnisse, da er auch schon in Hoffenheim seit über einem Jahr ohne Torerfolg blieb.

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Für den japanischen Nationalspieler Hotaru Yamaguchi scheint die Bundesliga noch zu groß zu sein. Der Neuzugang von Cerezo Osaka konnte in seinen bisherigen Bundesligaminuten kein Argument lieferen, warum Hannover 96 etwa 1,5 Millionen € für ihn nach Japan überwiesen hat. Er ist nicht gedankensschnell genug in seinen Aktionen und die Defensivarbeit in der Rückwärtsbewegung lässt zu wünschen übrig. Dies musste auch sein Nationalmannschaftskammerad Hiroki Sakai am Samstag leidlich erfahren, welchen er bezüglich der Defensivarbeit auf der rechten Seite sträflich alleine ließ. Negativer Höhepunkt seines desaströsen Heimdebüts war der Zusammenprall mit Uffe Bech Nahe des Mittelkreises. Kurz danach war für den 24-fachen Nationalspieler bereits schluss. Yamaguchi ist ursprünglich im defensiven Mittelfeld zu Hause, sodass man sein eher unglückliches Auftreten damit entschuldigen könnte, dass er nicht auf seiner angestammten Position gespielt hat. Doch weit gefehlt, Yamaguchi hat alternativ schon 44 Spiele auf der rechten Seite absolviert. Dies verrät auch die Statistik von transfermarkt.de. Mag der erfahrende Japaner noch so motiviert und bemüht im Training agieren, sind seine bisherigen Pflichtspieleindrücke doch sehr enttäuschend und bundesligauntauglich.

Aufgrund von Verletzungen konnte sich der junge Neuzugang Marius Wolf vom TSV 1860 München noch nicht präsentieren. Von einem erst 20-Jährigen Spieler aus der zweiten Liga kann man natürlich nicht sofort irgendwelche Wunderdinge erwarten. Dennoch sind die Hoffnungen auf den Linksaussen aufgrund der zuletzt schwachen Leistungen der verbliebenden Mittelfeldkräfte äußerst groß. Man wird sehen, wie sich der Bundesligadebütant in den verbleibenden Wochen in Szene setzen wird.

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Die größte Enttäuschung und das zugleich größte Fragezeichen steht hinter der Verpflichtung von Iver Fossum. Das 19-Jährige Talent aus Norwegen wechselte mit herausragenden Kritiken vieler Fachmänner und sensationellen statistischen Werten in die Bundesliga. Doch von all den Lobeshymnen ist bisher wenig zu sehen. Fossum spielte nicht eine Minute für Hannover 96 und schaffte es überhaupt erst ein Mal  in den Spieltagskader bei der Partie gegen Bayer 04 Leverkusen. Obwohl er als Kiyotake Ersatz eingekauft wurde, spielt er trotz der Verletzung der Nummer Zehn keine Rolle. Thomas Schaaf berücksichtigt für ihn lieber den positionsfremden Manuel Schmiedebach, was einem zu denken gibt.

Ist Fossum in aktueller Verfassung zu schwach für die erste Elf oder hinterlässt Schmiedebach doch deutlich bessere Eindrücke im Training? Warum verpflichtet man dann ein junges Talent im Abstiegskampf, wenn man eigentlich berücksichtigen müsste, dass dieser sich erst an die neue Umgebung und das höhere, spielerische Niveau gewöhnen muss? Ein absolut fragwürdiger Transfer zu diesem Zeitpunkt, da Hannover 96 durch eben den Ausfall von Kiyotake eine sofortige Hilfe im offensiven Mittelfeld benötigt und die Verpflichtung mit einer Ablösesumme von gut 2.000.000€ auch relativ hoch ist. Für diese Summe hätte man doch besser einkaufen können! Was bleibt ist aktuell ein sehr talentierter Kicker im Kader, der allerdings Frust schiebt und den Roten bei der Mission Klassenerhalt nicht weiterhelfen kann. Eine absolute lose-lose-situation für beide Seiten!

Die Konkurrenz spielt nicht mit! – Darmstadt, Ingolstadt & Co. punkten

Die Roten verlieren Spiel um Spiel und die Konkurrenz in der Nähe der Abstiegsregion lässt gleichzeitig nichts liegen! Konnte man sich in der letzten Saison noch darauf verlassen, dass die Mitkonkurrenten VFB Stuttgart, Hamburger SV und der SC Paderborn im Tabellenkeller auch regelmäßig Punkte lassen und sich damit der Punkteabstand etweder gar nicht oder nur marginal ändert, ist dies aktuell nicht mehr der Fall.

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Der VFB Stuttgart hat sich mit fünf Siegen aus sechs Partien unter der Verantwortung von Jürgen Kramny aus der Abstiegsregion verabschiedet. Aufsteiger SV Darmstadt hat bereits zehn Punkte Abstand auf 96 und in beiden Partien gegen Hannover gepunktet. Leicht besser sieht es sogar bei den Oberbayern vom FC Ingolstadt aus, welche mit 26 Punkten in Richtung Klassenerhalt marschieren.

Alle genannten Mannschaften werden nicht mehr allzu viele Punkte bis zum 34. Spieltag liegen lassen bzw. muss 96 den bisherigen Abstand zu den Konkurrenten erst einmal aufholen, was Stand 21. Spieltag schon zum Ding der Unmöglichkeit avanciert. Verbleiben nur die unmittelbaren Konkurrenten Hoffenheim und Bremen, sowie die noch punktetechnisch erreichbaren Frankurter und Augsburger! Gegen diese Konkurrenten muss Hannover 96 gewinnen, damit eine Aufholjagd noch im Rahmen des möglichen verbleibt. Aber letztlich kann man sich nie darauf verlassen, dass eines der Kellerkinder nicht doch noch überraschend bei den Teams im oberen Tabellengefilde Zähler mitnimmt und damit jeden Versuch einer Aufholjagd zunichte macht. Die Konkurrenz wird also nicht immer mitspielen bei der Mission Ligaverbleib, aber wird es dann trotzdem noch reichen?

Rien ne va plus 96 – Nichts geht mehr im Abstiegskampf

Es scheint als ob alle Einsätze am Roulettetisch bereits frühzeitig getätigt worden sind und dabei kein Erfolg am Spieltisch zu erwarten ist. Der Trainereffekt ist sehr schnell verblasst. Die Spieler wirken aufgrund einer neuen spielerischen und taktischen Marschroute komplett verunsichert. Die Neuzugänge verbessern das Team nicht nachhaltig. Entweder sind sie zu schwach, zu unerfahren oder verletzt. Wenn nichts mehr hilft, dann hilft wenigstens die Konkurrenz? Weit gefehlt! Stuttgart, Darmstadt und Ingolstadt punkten. Augsburg und Frankfurt sind bereits auf sieben Punkte enteilt und gegen diese Mannschaften muss die Truppe von Trainer Thomas Schaaf erst selbst erfolgreich sein, um an das rettende Ufer Platz 15 überhaupt heran zu kommen. Dabei lässt sich nie ganz ausschließen, dass die genannten Clubs auch selbst überraschend gegen stärke Teams überzeugen und Zähler einsammeln.

Und so würde ein Croupier am Roulettetisch in dieser Situation zu den Verantwortlichen von Hannover 96 sagen: „Rien ne va plus – Nichts geht mehr im Abstiegskampf“

Noch nicht richtig angekommen und schon wieder weg? – Verlässt Mevlüt Erdinc die Roten im Winter?

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Alle Anzeichen stehen auf vorzeitigen Abschied! Es verdichtet sich, dass der türkische Nationalspieler Mevlüt Erdinc die Roten schon wieder im Winter verlassen wird. Erdinc wechselte vor nicht einmal fünf Monaten vom französischen Traditionsclub AS Saint-Étienne an die Leine. Der 28-jährige Stürmer galt mit der Ablöse von etwa 3,3 Millionen € als Stareinkauf in diesem Sommer und sollte die vakante Position in der Offensive vom zuvor nach England abgewanderten Joselu übernehmen.


Wenig Einsätze und keine Tore – Erdinc bleibt unter den gesteckten Erwartungen

Doch die neue Nummer 39 im Dress von Hannover 96 konnte die in Ihn gesetzten Erwartungen bisher überhaupt nicht erfüllen. Elf Spiele wettbewerbsübgreifend und kein Tor sind eine absolut enttäuschende Bilanz. Unglücklich verlief für ihn schon der Einstand bei 96. Im ersten Bundesligamatch in Darmstadt vorbereitete er zwar den ersten Treffer von Charlison Benchop durchaus gekonnt, scheiterte aber nur zehn Minuten später ziemlich kläglich bei der Ausführung eines Foulelfmeters gegen Darmstadts Keeper Christian Mathenia.

Seitdem läuft bei Erdinc nicht mehr viel zusammen. Es scheint, als ob ihn dieser verpatzte Elfmeter komplett aus dem Rhythmus gebracht hat. Vergleiche zu Joselu werden laut, welcher in der Rückrunde bei der Auswärtspartie in Hamburg ebenfalls vom Punkt vergab und danach in den restlichen Spielen nie mehr richtig in Tritt kam. Das Ende bei 96 ist auch bei ihm bekannt, so drängte die ehemalige Nummer 11 den Verein im Sommer in Richtung Stoke City zu verlassen.

Hinzu kommt, dass eine Wadenverletzung Erdinc vor seinem vierten Einsatz im Dress der Roten in Mainz stoppte. Dadurch verlor er seinen Stammplatz. Seitdem ist er nicht mehr über den Zustand des Kurzarbeiters hinweg gekommen. Sieben Mal wechselte Michael Frontzeck den türkischen Nationalspieler für die verbleibenden Schlußminuten ein. Nachhaltige Empfehlungen für weitere Einsätze oder einen Stammplatz konnte der 28-jährige dabei nicht liefern. Zuletzt stoppten ihn zudem muskuläre Probleme vor einem Kaderplatz für die Partien gegen Gladbach und Ingolstadt. Für das Spiel auf Schalke wurde er gar nicht mehr in den Kader berufen. Ist dies bereits ein Anzeichen für eine vorzeitige Trennung im Winter?

Angesichts der enttäuschenden Bilanz des Stürmers und dem eher unglücklichen Verlauf bei den Roten äußerte sich nun auch 96-Geschäftsführer Martin Bader , welcher Erdinc in der BILD Druck machte:

„Er möchte zur EM, wir brauchen die Punkte. Wir haben keine Zeit und er auch nicht. Sicherlich brauchen Laufwege und Integration Zeit, aber mittlerweile ist Dezember“

Bader fordert vom türkischen Mittelstürmer mehr Engagement im Trainingsbetrieb, wie es zuletzt auch Uffe Bech und Allan Saint-Maximin demonstriert haben:

„Die beiden haben sich reingehauen und durchgebissen. Man muss in der Trainingswoche das Gefühl haben, dass da einer den Kopf rausstreckt und sagt ‚Ich bin da, dafür habt ihr mich geholt.'“


Wechsel im Winter in die Türkei?

Gerüchte über einen möglichen Abgang von Mevlüt Erdinc in die Türkei sind bereits im Umlauf. Torku Konyaspor und sogar der türkische Meister Galatasaray Istanbul sollen nach Angaben türkischer Medien Interesse zeigen.

Pech, Verletzungen und das falsche Spielsystem verhindern den Durchbruch des ehemaligen Spitzenstürmers aus Frankreich

Es wäre sehr schade, wenn der erst neuverpflichtete Mann aus Saint-Étienne schon wieder gehen müsste. In Frankreich hat Erdinc als Profi 82 Treffer in 256 Erstligaspielen erzielt. Damit belegt er immer noch Platz zehn der ewigen Torschützenliste der Ligue 1. Für die türkische Nationalelf zeigte er sich ebenfalls treffsicher, indem er acht Treffer in 33 Länderspielen markierte. Der gebürtige Franzose mit türkischen Wurzeln weiss also sehr genau wo das Tor steht und galt jahrelang als einer der stärksten Mittelstürmer Frankreichs.

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In der Vor-Ibrahimovic-Zeit blätterte Paris St. Germain im Jahr 2009 8,50 Millionen € für Erdinc hin. Dieser zahlte diese Summe mit 15 Treffern in 31 Pflichtspielen zurück. Auch bei Stade Rennes und dem letzten Arbeitgeber aus Saint-Étienne offenbarte der 1,81m große Mittelstürmer sein Gespür für wichtige Tore.

Eigentlich – so müsste man meinen – ist es großes Glück für 96 einen solchen Spieler für sich gewonnen zu haben. Doch leider ist dies momentan überhaupt nicht der Fall.

Das liegt einerseits daran, dass die Nummer 39 seit Anbeginn seines Engagements an der Leine äußerst viel Pech zu haben scheint. Erdinc agiert unglücklich in seinen Einsätzen und oft fehlt ihm das nötige Glück und Selbstvertrauen in seinen gezeigten Aktionen. Am Ball hat er keine so schlechten Ansätze, so ist technisches Vermögen erkennbar, wie er es auch nach seiner Einwechslung in der Partie gegen den SV Werder Bremen aufblitzen ließ. Doch unglückliche Aktionen wie der verschossene Elfmeter in Darmstadt überwiegen in der Gunst der Zuschauer leider mehr und nagen an jenem Selbstvertrauen des Stürmers. Es scheint, als ob er in einer undurchdringbaren Negativspirale hängt.

Hatte er sonst schon keinen solch guten Start in Hannover, kommt noch das Verletzungspech hinzu. Seine Wadenprobleme kosteten ihm den Stammplatz und warfen ihn weiter zurück. Die muskulären Probleme vor wenigen Tagen taten hierbei ihr übriges und erleichterten die Situation für ihn keineswegs.

Die aktuell sportlich düftige Situation der Roten in der Liga, die wenig herausgespielten Torchancen und das aktuelle Spielsystem des Teams bieten ebenfalls Angriffsfläche für Kritik am türkischen Neuzugang. Wäre der Erfolg der Mannschaft vorhanden, so wäre die Kritik an Erdinc vermutlich nicht so groß, wie sie eben jetzt zu sein scheint. Man würde ihm langfristiger eine Chance einräumen. Aber wie es so oft ist, läuft es schlecht, dann sucht man sich immer schnell einen Sündenbock. Und dieser ist mit dem torlosen und teuren Stürmereinkauf schnell gefunden.

Erdinc benötigt passende Anspiele zum Torerfolg

Der 28-jährige lebt als Offensivakteur von passenden Anspielen in die Spitze bzw. offensive Schnittstelle zwischen Abwehr und gegnerischem Torhüter. In diesen Spielsituationen blüht er auf und kann sowohl seine Schnelligkeit als auch seine gute Technik auspielen. Trotz seiner nur 1,81 m ist Erdinc ein erfolgreicher Kopfballspieler. 20 seiner Treffer in der höchsten französischen Spielklasse erzielte er per Kopf.

Doch genau zu solch erfolgsversprechenden Situationen verhilft ihm das Team nicht. Hannover 96 kreiiert zu wenig Torchancen, um einen Vollstrecker Marke Erdinc zur Geltung zu bringen. Die Roten belegen mit 59 Torchancen zwar nicht das Ende der Tabelle innerhalb dieser Statistik in der Bundesliga. Aber das Team von Trainer Michael Frontzeck feuerte mit Abstand die wenigsten Torschüsse auf das gegnerische Tor ab (89 Versuche).

Es krankt also am Mittelfeld und Spielsystem der Roten, um nicht nur Erdinc sondern generell alle Stürmer mit passenden Zuspielen zu versorgen. Gerade in dieser Situation würde ein Szabolcs Huszti mit seinen gefährlichen Flanken in den Sechzehnmeterraum helfen, um den türkischen Nationalspieler in verwertbare Positionen zu bringen.

Ein zweiter Stürmer in hängender Position könnte ebenfalls die benötigten Anspiele in den freien Raum zwischen der Abwehr und Erdinc leisten. Hierzu müsste aber eine taktische Anpassung in das 4-4-2 Spielsystem erfolgen, was unter Trainer Michael Frontzeck bisher nie der Fall gewesen ist. Unter seiner Verantwortung agiert 96 stets im 4-5-1, wodurch Erdinc aber auch zuletzt Artur Sobiech als alleinige Spitze fungieren und dadurch auch oft ohne Bindung zum Spiel in der Luft hängen.

Und so ist es auch nicht groß verwunderlich, dass der Mann aus der Ligue 1 und Hannover 96 bisher nicht richtig zusammengefunden haben, da die taktische Marschroute des Teams mit einem Stürmer wie Erdinc nicht zu funktionieren scheint.

Sollte Mevlüt Erdinc 96 im Januar wieder verlassen, so ist er nicht schon wieder gegangen, sondern leider aufgrund der aktuellen Umstände niemals so richtig bei Hannover 96 angekommen…

Er kann es immer noch! – Der verlorene Sohn glänzt in der zweiten tschechischen Liga

Mit seinen bereits 37 Jahren ist er zwar schon ein bisschen in die Jahre gekommen, doch der verlorene Sohn von Hannover 96 beweist immer noch, warum ihn viele für den genialsten Fußballer halten, der jemals für die Roten gegen den Ball getreten hat.

In Deutschland fast in Vergessenheit geraten, kickt Jan Šimák aber immer noch in der zweiten tschechischen Liga bei Dynamo Budweis. Dort ist er aktuell Stammspieler im offensiven Mittelfeld und vereinsinterner Top-Torschütze mit vier Treffern in zwölf Spielen.

Einen Toptreffer landete der Ex-96er im wahrsten Sinne des Wortes am 15. Spieltag im Heimspiel gegen FK Slavoj Vysehrad. Šimák erzielte den sehenswerten Führungstreffer in der zwölften Spielminute und beweist damit trotz seines Alters, dass ihm die Genialität am Ball noch nicht abhanden gekommen ist. Sofort verpflichten den Mann, Herr Bader 🙂

Rauswurf ohne erkennbare Gründe? – Wird Dirk Dufner von den Medien aus seinem Amt als Sportdirektor geschrieben?

Bereits seit mehreren Wochen wird in vielen regionalen und überregionalen Medien über ein ausscheiden Dirk Dufners aus seinem Amt als Sportdirektor von Hannover 96 spekuliert. Der 47-jährige Fußball-Funktionär muss laut übereinstimmenden Medienberichten seinen Posten zum Abschluss der Saison räumen, da ihm eine schwache Transferpolitik vorgeworfen wird. Trotz der Rekordinvestitionen von elf Millionen Euro konnte das zusammengestellte Team nicht ansatzweise die gewünschten sportlichen Ziele erreichen und geriet gar zuletzt in arge Abstiegsnöte. Erst am letzten Spieltag konnten sich die Roten mit einem zitterigen 2:1 Erfolg gegen Dufners Ex-Team SC Freiburg durchsetzen und so den Super-Gau Abstieg in die zweite Bundesliga verhindern.

Über mögliche Nachfolger wird auch schon eifrig diskutiert, so werden die Namen Andreas Rettig, Martin Bader und Oliver Kreuzer genannt. Dabei besitzt Dirk Dufner noch einen Vertrag bis zum 30.06.2016 und weder er selbst noch andere 96-Verantwortliche senden klare Signale für eine bevorstehende Trennung aus.

Keine Anzeichen für eine Entlassung, aber die Medien berichten von einem bevorstehenden Rauswurf – Wird Dirk Dufner von den Medien aus seinem Amt als Sportdirektor geschrieben? 

Obwohl es somit bisher keine Eindeutigen Indizien oder Gründe für eine Amtsenthebung Dufners gibt, schreibt Sport1 von einem bevorstehenden Rauswurf Dufners. Der Artikel auf Sport1.de bezieht sich dabei auf Aussagen Martin Kinds im NDR Sportclub zur letztjährigen Transferpolitik des Clubs. Wörtlich sagte Kind im NDR zur letzten Transferperiode: „Da ist vieles aufzuarbeiten. Dies war ein Jahr der Stagnation, und Stagnation bedeutet Rückschritt“. Gut, Kind äußert sich nachdenklich zu den letzten vorgenommen Transferaktivitäten von Hannover 96. Doch wo lässt sich in diesem Zitat ein Hinweis auf eine Kritik zu Dirk Dufner ableiten oder wo deutet sich in diesem Zitat ein möglicher Rauswurf von ihm an? Richtig, nirgendwo lässt sich hier ein Indiz zur Absetzung des aktuellen 96-Sportdirektors finden. Dennoch werden diese Äußerungen des 96-Präsidenten aus dem Kontext gerissen und dafür genutzt, um eine Beurlaubung des gelernten Juristen in der 96-Chefetage anzudeuten.

Dabei wirkt es mehr als ob Sport1 oder auch andere Medien mit ihrer negativ konnotierten Berichterstattung bezüglich der Personalie Dufner an einer durch medialen Druck aufgebauschten, tatsächlichen Entlassung Dufners arbeiten, als konkrete Fakten oder deutlichere Hinweise für eine tatsächliche Absetzung Dufners vorzubringen. Wenn die BILD in der heutigen Ausgabe von einer „öffentlichen Kampagne“ gegen Dufner schreibt, dann liegt sie mit dieser Sichtweise wohl nicht so verkehrt. Denn auch wenn Dirk Dufner bei den eigenen Fans nicht mehr sonderlich beliebt sein dürfte („Dufner raus“ – Rufe im Stadion beim Spiel gegen den SC Freiburg), seine personalpolitischen Entscheidungen durchaus kritisch zu beäugen sind und auch sein Verhältnis zu den Medien und Medienvertretern angespannt sein könnte, so ist es dennoch angebracht fair mit dem aktuellen Sportdirektor von Hannover 96 umzugehen und nicht für grundlose und vor allem fehlerhaft interpretierbare, negative Stimmung zu sorgen, um eine Entlassung durch äußeren Druck von Fans und Medien herbeizuführen. Bei aller Kritik, die man letztlich an der Arbeit Dirk Dufners äußern mag, aber einen solchen unrühmlichen und vor allem unfairen Abgang hat er nicht verdient.